„Ich habe meine Freundin und unsere Kleine gerade zum Ballett gebracht, als ich im Vorbeifahren Rauch in einer Gasse in Unterwaltersdorf bemerkte“, erzählt Dominik Mandl. Er ließ seine Lieben aussteigen und fuhr sofort zurück um nachzuschauen, ob er sich geirrt hatte oder es wirklich brannte. Als er nur wenige Minuten später in der Theodor Gülcher Gasse ankam, bemerkte er sofort den Ernst der Lage. „Ich sah, wie ein Mann hektisch vor einem Fenster stand aus dem dichter Rauch drang. Ich wusste sofort, da ist noch jemand drinnen“, so der Helfer. Sofort stieg er aus seinem Fahrzeug und rannte in das Haus. Im Innenhof bemerkte er, wie ein Nachbar versuchte mit einer Leiter die Tür zur Brandwohnung aufzubrechen. „Ich habe dann mit ihm gemeinsam die Tür aufgebrochen, doch wir mussten sofort zurück gehen, da dichter Rauch in der Wohnung war. Man sah nicht einmal die Hand vor seinen Augen“, so Mandl. Während er gemeinsam mit dem Nachbarn und dessen Freund vor der Türe überlegte, was sie machen könnten, dürfte sich durch einen Luftzug der Rauch kurz gelichtet haben. „Wir sahen dann im dichten Rauch im Vorraum Füße“, schildert er die dramatischen Sekunden. Die drei Helfer zögerten keine Sekunde, hielten den Atem an, rannten noch einmal in das brennende Haus, schnappten die 87-jährige Pensionistin und brachten sie in Sicherheit. „Wir haben sie dann zu Nachbarn in ein Haus gegenüber gebracht“, erinnert sich 25-Jährige der nach dem Eintreffen der Rettung und der Feuerwehr in sein Auto stieg und wieder nach Hause fuhr. Nur durch einen Zufall erfuhren wir von dem vorerst unbekannten Retter, der ohne zu zögern gemeinsam mit zwei Nachbarn der Pensionistin das Leben rettete. Im Gespräch mit der MONATSREVUE schildert der Mann noch einmal die dramatischen Minuten. „Ich habe nicht viel überlegt sondern einfach gehandelt, als mir klar war, dass da noch jemand im Haus war“, so der Kfz-Techniker.
Die 87-jährige Pensionistin, in deren Wohnung das Feuer aus bisher ungeklärter Ursache ausgebrochen war, wurde vom Notarzt versorgt und mit dem ASB Ebreichsdorf ins Krankenhaus gebracht. Ihr geht es den Umständen entsprechend gut. Bei dem Brand wurden auch zwei weitere Wohnungen schwer beschädigt. „Wir haben gerade Ersatzquartiere organisiert, sollten diese notwendig sein“, so Vizebürgermeister Johann Zeilinger. Bei den betroffenen Wohnungen handelt es sich um Gemeindewohnungen.