Nach dem Neubau des Sportzentrums in Ebreichsdorf sollte ein Teil der neuen Heimat des ASK durch den Verkauf des alten ASK-Platz im Zentrum sowie durch den Verkauf des Tennisplatzes in der Wienerstraße, finanziert werden. Mittlerweile wurde in der Wienerstraße am ehemaligen Tennisplatz eine große Wohnhausanlage errichtet. Jetzt sollte auch ein Teil des alten ASK Platzes verkauft werden.
Da in Ebreichsdorf derzeit viele Flächen bebaut werden, kam die Bebauungspolitik der Stadtregierung nicht nur von der Opposition sondern immer öfter auch seitens der Bevölkerung in Kritik. Bereits im vergangenen Jahr sprachen sich große Teile der Bürgerliste, die Grünen und die FPÖ gegen einen Teilverkauf aus. Damals wurde seitens der SP/VP Stadtregierung argumentiert, dass es sich hier um notwendige Erlöse für den Sportplatz handelt.
Als dann vor wenigen Wochen im Gemeinderat ein Budgetüberschuss von 1,8 Millionen bekannt wurde, forderte die FPÖ eine Million davon für das Sportzentrum zu verwenden und den gesamten alten ASK Platz als Reserveflächen und Naherholungsgebiet im Zentrum zu belassen und nicht zu verkaufen. Damals musste sich FP-Stadtrat Gubik von Bürgermeister Kocevar einiges anhören, von einem „peinlichen“ Antrag sprach Kocevar damals.
Doch der blaue Stadtrat ließ jetzt mit einer neuen Möglichkeit aufhorchen, wie er den Sportplatz vor einem Teilverkauf retten möchte:
Der Plan: „Die Stadtgemeinde Ebreichsdorf ist im Besitz eines mehr als 9.000 m2 großen Grundstückes beim Judenweg in Weigelsdorf. 6.600 m2 könnten jetzt parzelliert und verkauft werden. Der Erlös daraus könnte zur Rückzahlung der Schulden des neuen Sportzentrums benutzt werden. Damit wäre der alte Sportplatz in Ebreichsdorf gerettet“, so Gubik.
„Geht nicht gibt’s nicht“ so Gubik weiter. „Der Verkauf von Teilen des alten Sportplatzes war schon lange beschlossen. Der Widerstand in der Bevölkerung war groß. Ich erkannte den Fehler und versuchte schon im März, mit einem Zusatzantrag zum Rechnungsabschluss 2015, den Platz für unsere Kinder und Jugendlichen zu retten. Dabei bin ich jedoch bei der rot / schwarzen Regierung abgeblitzt“, so Gubik.
Im Ausschuss für Land und Forstwirtschaft brachte Gubik jetzt seinen neuen Plan vor. Mit dem Verlauf der Grundstücke (zu 160 Euro pro Quadratmeter) will Gubik die fehlende Million für das Sportzentrum, sowie einen neuen Parkplatz und Spielplatz am Judenweg einspielen. Derzeit befindet sich auf dem Grundstück neben einem Parkplatz und einem Spielplatz eine Aufforstungsfläche. Doch laut Gubik sei ein Großteil der dort gepflanzten 500 Bäume kaputt. Sein Plan ist, die Aufforstungsfläche zu verlegen und die Grundstücke umzuwidmen und zu verkaufen. Entsprechende Vorgespräche wurden laut Gubik mit der zuständigen Forstbehörde bereits getroffen.
Ausschussmitglied Stadtrat Ing. Otto Strauss kann dieser Idee nicht viel abgewinnen. „Ich bin gegen eine Umwidmung von Forstgebiet in Bauland“, so der ehemalige Bürgerlisten-Stadtrat und jetziges Mitglied des SPÖ Gemeinderatsklubs. Kritik kommt von Strauss auch über die Vorbereitung des Projektes im Ausschuss. „Es gab nur einen ausgedruckten Plan, ohne konkrete Vorstellungen“, so Strauss.
Anders sieht das BL-Stadtrat René Weiner: „Ich halte den Vorschlag von Gubik, für eine durchaus interessante Variante, die wir nachverfolgen sollten.“ Weiner sieht die Kritik von Strauss nicht gerechtfertigt, da es Gubik im Ausschuss um einen Grundsatzbeschluss darüber ging, ob man diese Idee weiter nachverfolgen sollte. „Man sollte jetzt nichts überstürzen, sollte es eine Alternative für den Teilverkauf geben, gehört diese zumindest genauestens geprüft“, so Weiner.