Die Situation im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen verschärft sich täglich. Bei einem Lokalaugenschein am Sonntagabend zeigt sich, dass sich die katastrophalen Zustände im Innern des Lagers, wie ja zuletzt immer wieder berichtet wurde, langsam auch auf die öffentlichen Flächen in Traiskirchen ausbreiten. Die Otto-Glöckl Straße vor dem Erstaufnahmezentrum gleicht teilweise einer Mülldeponie. Immer wieder kommen spendenwillige Bürger vor das Erstaufnahmezentrum.
„Wenn jemand einen Karton aus dem Auto ausräumt, stürmen plötzlich dutzende Asylwerber auf denjenigen zu“, berichtet ein Anrainer. „Es werden dann wild die Sachen durchsucht und alles was nicht gebraucht wird rund herum verstreut“, so der Anrainer, der seit mehr als 25 Jahren in der Otto-Glöckl Straße lebt. „So schlimm wie jetzt war es die letzten 25 Jahre nicht!“
Überall auf der Straße liegen Kleider, Schuhe oder Müll herum. Teilweise können Anrainer gar nicht mehr ihr Grundstück betreten, da sich Kleidungsstücke vor den Eingängen türmen. Ein Müllcontainer zwischen Polizeiinspektion und Erstaufnahmezentrum ist völlig überfüllt. Menschenmassen drängen sich entlang eines Absperrgitters, wenn die Bewohner nach einer Verköstigung während des „Ramadan“ in der benachbarten Pfaffstättnerstraße wieder zurück ins Lager wollen. Mittlerweile wurde ein zweiter Kontrollpunkt errichtet, wo die Asylwerber das Lager verlassen können.
Wie ernst und angespannt die Lage ist zeigt, dass seit kurzem das Lager nicht mehr wie bisher von Polizeischülern und Bezirkskräften allein überwacht und kontrolliert wird. Ein Großaufgebot an Spezialkräften der Einsatzeinheit ist seit einigen Tagen vor Ort um die Situation unter Kontrolle zu halten.