Mit großer Spannung wurde das Ergebnis bei den Gemeinderatswahlen in Ebreichsdorf erwartet. Und es musste sehr lange gewartet werden, denn das Ergebnis langte erst als allerletztes Ergebnis im Bezirk Baden ein. Grund waren Probleme bei der Auszählung im Wahlsprengel 12. Dort haben 10 Stimmen gefehlt, daher musste nach Rücksprache mit der Bezirkswahlbehörde der Sprengel noch einmal neu ausgezählt werden.
Das Ergebnis brachte leichte Verluste der SPÖ (1,16%) und ein Gleichbleiben der 16 Mandate. Das heißt um weiter regieren zu können, muss Bürgermeister Wolfgang Kocevar wieder einen Koalitionspartner suchen, denn alle anderen Parteien gemeinsam hätten eine Mehrheit gegen ihn. Anbieten würde sich wieder die ÖVP, mit der die letzten fünf Jahre regiert wurde. Diese schafften zusätzliche 2 Mandate und sind mit fünf Mandaten zweitstärkste Kraft in Ebreichsdorf. Stark verloren, nämlich gleich vier Mandate hat die einstige Bürgermeisterpartei (1995 – 2010) die Bürgerliste. Sie kommt nur mehr auf fünf Mandate und ist drittstärkste Kraft in Ebreichsdorf. Die Freiheitlichen können zwar leicht zulegen, bleiben aber auf ihren 4 Mandaten wie bisher. Ein Mandat zusätzlich gelang den Grünen, sie sind künftig mit zwei Mandaten im Gemeinderat vertreten. Die NEOS ziehen erstmals in den Gemeinderat ein und sind künftig mit einem Mandat die sechste Partei im Ebreichsdorfer Gemeinderat.
„Ich bin grundsätzlich zufrieden“, so SPÖ Bürgermeister Wolfgang Kocevar. „Wir haben unsere 16 Mandate gehalten und sind mit großem Abstand zur zweitstärksten Fraktion klar die stimmenstärkste Kraft in Ebreichsdorf“, so Kocevar. „Wir werden die kommenden Tage nutzen und mit allen im Gemeinderat vertretenen Parteien das Gespräch suchen“, kündigt der Ortschef an, ohne sich auf eine Partei als künftiger Koalitionspartner festzulegen. Kocevar geht davon aus, dass wie geplant Ende Februar die konstituierende Sitzung stattfindet.
„Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis“, so VP-Spitzenkandidat Heinrich Humer. „Wir haben zwei wichtige Wahlziele erreicht: Zum einen ist es gelungen eine absolute Mehrheit der SPÖ zu verhindern, zum anderen sind wir zur zweitstärksten Fraktion im Gemeinderat geworden“, so Humer.
„Natürlich sind wir enttäuscht und müssen selbst Fehler eingestehen“, so Bürgerlisten Spitzenkandidat René Weiner. „Wir haben zu spät mit dem Wahlkampf begonnen und auch das abwerben von unserem ehemaligen Stadtrat Salih Derinyol zur SPÖ hat uns Stimmen gekostet. Ohne diese Stimmen von Derinyol hätte die SPÖ heute aber auch nicht gut ausgesehen“, so Weiner weiter. „Dennoch wollen wir weiter mit voller Kraft für Ebreichsdorf arbeiten und uns intensiv einbringen“, kündigt Weiner an.
„Es hat sicher auch der Bundes-Trend damit zutun, dass wir nicht all zu viel zulegen konnten“, ist FPÖ Gemeinderätin Lisa Gubik überzeugt. „Wir haben aber gegen über anderen Gemeinden ein relativ gutes Ergebnis erzielt und unsere vier Mandate gehalten“, so Stadtrat Markus Gubik.
„Es freut mich sehr, dass ich künftig einen weiteren Mitstreiter im Gemeinderat habe“, zeigt sich die Grüne Spitzenkandidatin Maria Theresia Melchior erfreut über den Zugewinn eines zweiten Mandates. Wer künftig der zweite Gemeinderat sein wird, wolle man noch intern klären. Auf die Frage, ob die Grünen bereit wären, als Koalitionspartner der SPÖ zu fungieren, meint Melchior: „Jeder weiß, welche Ziele wir Grünen haben. Aber es müssten sich vor allem gewisse Befindlichkeiten gegenüber mir ändern“, so die Grüne in Richtung SPÖ Bürgermeister Kocevar.
Eine Stellungnahme der NEOS folgt!
SPÖ | 16 | 45,84 % |
2.706 Stimmen
|
-1,16 % |
BL | 5 | 14,33 % |
846 Stimmen
|
-11,71 % |
FPÖ | 4 | 11,88 % |
701 Stimmen
|
+0,61 % |
ÖVP | 5 | 15,65 % |
924 Stimmen
|
+15,65 % |
GRÜNE | 2 | 7,88 % |
465 Stimmen
|
+3,95 % |
NEOS | 1 | 4,42 % |
261 Stimmen
|
+2,24 % |
2020 | 2015 | |
---|---|---|
Wahlbeteiligung: | 62,08 % | 61,19 % |
Wahlberechtigte: | 9.607 | 9.609 |
Abgegebene Stimmen: | 5.964 | 5.880 |
Gültige Stimmen: | 5.903 | 5.787 |
Ungültige Stimmen: | 61 | 93 |