Seit mehreren Jahren wird über den Standort des neuen Feuerwehrhauses in Weigelsdorf diskutiert. Im Herbst letzten Jahres wurde dann die Pfarrwiese in Weigelsdorf als Standort im Gemeinderat beschlossen und im Jänner wurden die Aufträge vergeben! Seither gibt es immer wieder Widerstand gegen das Projekt, letzte Woche eskalierte dieser sogar und wurde zum Fall für die Polizei!
An zwei Dingen zweifeln weder Gegner noch Befürworter des Projektes: Erstens, dass die Florianis dringend ein neues Zuhause brauchen. Zweitens: dass der Standort des neuen Feuerwehrhauses in Weigelsdorf mit 14.500 Euro jährlicher Pacht an die Erzdiözese kein Schnäppchen ist. Dennoch wurde das Projekt im Gemeinderat an diesem Standort beschlossen und die Aufträge vergeben. Obwohl der Standort spätestens seit dem Spatenstich 2012 bekannt ist, traten erst jetzt massive Proteste von Bürgern und Anrainern auf. Daher wurde der Baubeginn letzte Woche am Dienstag „geheim“ gehalten. Als dann der Bagger mit den Arbeiten am Gelände begann und erste Bäume umgeschnitten wurden, blockierte der Anrainer und Landwirt Josef Ahorn spontan die Zufahrt zur Baustelle mit seinem Traktor. Unterstützt wurde er bei seinem Protest von seiner Schwester, der Grünen Gemeinderätin Maria Theresia Mechior, die sich weiter gegen den Standort Pfarrwiese ausspricht. „Hierbei handelt es sich um ein historisches Naturjuwel, das es kein zweites Mal mehr gibt!“.
Erst nach einer Stunde löste der Landwirt die Blockade und lies die Baumaschinen zufahren. Doch nur für kurze Zeit. Denn wenig später betrat der Projektgegner neuerlich die Baustelle und stellte sich direkt hinter einen Bagger, der gerade mit Aushubarbeiten beschäftigt war. Sofort mussten die Arbeiten unterbrochen werden und die Polizei wurde verständigt. Erst jetzt wurden auf der Baustelle Absperrgitter errichtet und die Baustelle gesichert. Die Polizei konnte dann vermitteln und die Projektgegner verließen das Areal. Die Arbeiten konnten fortgesetzt werden.
In der darauffolgenden Nacht brachten Unbekannte ein Transparent, auf dem unter anderem ein Hakenkreuz war, an der Baustelle an. Vizebürgermeister Johann Zeilinger nahm dieses ab und erstattete Anzeige bei der Polizei. Wer das Transparent angebracht hat, ist derzeit noch Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Am Freitag versammelten sich dann neuerlich zahlreiche Projektgegner vor der Baustelle. Dort wurden in der Zwischenzeit bereits die Fundamente ausgegraben und teilweise betoniert. Die Arbeiten werden von der Prähistorikern Dr. Dorothea Talaa beobachtet. „Es handelt sich hier durchaus um einen sehr sensiblen Bereich, daher werde ich die Arbeiten auch in Absprache mit der Stadtgemeinde beobachten“, so die Prähistorikerin, die alles peinlich genau fotodokumentiert.
Die Anrainer übergaben an Vizebürgermeister 318 Unterschriften, welche sich für den Erhalt der Pfarrwiese und des Pfarrgartens aussprechen. „Die Pfarrwiese ist mittlerweile scheinbar nicht mehr zu retten, aber vielleicht können wir den Pfarrgarten noch retten“, so einer der Anrainer. Auf diesem sollen vor allem Parkplätze errichtet werden. In jedem Fall geht die Aufregung rund um das Projekt weiter!