Gastronom fühlt sich ungerecht behandelt!

Die Jubiläumsmeile sorgt auch nach Wochen noch für Schlagzeilen!

Die Jubiläumsmeile anlässlich der 20-jährigen Stadterhebung in Ebreichsdorf am 11. September 2021 war ein sehr guter Erfolg. Im Nachhinein sorgen jetzt zwei Vorfälle für Diskussionen, Aufregung und Medienberichte. Am Freitag berichtete die „Kronenzeitung“ Krone Artikel über eine Oppositionspolitikerin die angeblich am Stadtfest die Kotrolle verloren hat. Auch von K.O. Tropfen und Liquid Ecstasy ist in dem Bericht die Rede, ohne konkret darauf einzugehen oder Stellungnahmen von Betroffenen wiederzugeben. 

Doch das dürfte an dem Samstag nicht die einzige Aufregung gewesen sein. Der Ebreichsdorfer Gastronom Christian Eckl, er betreibt das Cafe Max am Hauptplatz, ging am Wochenende mit folgendem Schreiben an die Presse:

„Ich bin seit Jahren anerkannter Gastronom in Ebreichsdorf und habe stets gut mit der Gemeinde zusammengearbeitet. Gemeinsame Feste, organisierte Wandertage, Vereinsfeste, etc.“, so Christian Eckl in der Aussendung „Am 11. September 2021 fand in Ebreichsdorf die Feier „20 Jahre Stadterhebung“ statt. Ich freute mich als Teil der Gemeinde auch in meinem Gastgarten Gäste empfangen zu können. Obwohl es laufend Kontakt und Gespräche mit unserem Bürgermeister Wolfgang Kocevar gab, wurden uns direkt vor unserem Gastgarten zwei Hütten mit Speisen und Getränken gestellt. Unmittelbar neben meinem Gastgarten wurden auch Zelte mit Sitzplätzen aufgestellt. Angesichts des Stadtjubiläums und der Tatsache, dass auch wir genau seit 20 Jahren in Ebreichsdorf leben, wollte auch ich etwas beitragen und habe Freibier und kostenfreie Snacks angeboten. 

Aus mir bisher unerklärlicher Motivation heraus, kam der Bürgermeister in Rage auf mich zu und forderte mich vor mehreren Zeugen lautstark auf, meine Tafel wegzuräumen und mein Jubiläumsangebot sofort einzustellen. Ich bin dieser Aufforderung nicht nachgekommen, da ich zum einen als Gastronom selbst entscheiden kann was ich tue, zum anderen hatte ich viele Gäste bereits über mein persönliches Jubiläum informiert. Im Zuge dessen bedrohte mich der Bürgermeister vor Zeugen damit, mir meinen Marktstand am monatlichen Bauernmarkt, den ich seit ca. 15 Jahren betreibe wegzunehmen, wenn ich seinem „Befehl“ nicht nachkomme. Weiters hat er gedroht, dass ich die Gastronomie für den Wanderverein bei der jährlichen Wanderveranstaltung nicht mehr machen darf. Bei dieser Veranstaltung stelle ich seit Jahren meine Arbeitskraft und die erforderliche Gerätschaft kostenlos zur Verfügung. 

Ich dachte mir zunächst, er sei sehr nervös wegen des Jubiläumsfestes, und habe das auf sich beruhen lassen. Gestern kam ein Gemeindemitarbeiter im Auftrag des Bürgermeisters, und teilte mir im Anschluss an den Bauernmarkt mit, ich habe meinen Stand kurzfristig zu räumen. Wir erwiderten, dass wir das tun, wenn wir eine schriftliche Kündigung mit einer Begründung des Rauswurfs erhalten. Ich habe nämlich weder ein offizielles Schriftstück bekommen, noch hat es ein weiteres Gespräch darüber gegeben. 

Ich wende mich deshalb an die Medien, weil ich es erschreckend finde, dass tüchtige Unternehmer und Gemeindebürger der Willkür des Bürgermeisters völlig ausgeliefert sind. Hätte ich mich erpressen lassen, hätte ich meinen Marktstand wahrscheinlich auch noch die weiteren 15 Jahre. Das kann aber keine Gangart sein um in Ebreichsdorf Politik zu machen oder mit Unternehmern umzugehen“. 

Bürgermeister Wolfgang Kocevar sagt dazu: 

„Die Mitarbeiterinnen des Rathauses haben bereits Wochen vor dem Jubiläumsfest den besagten Wirten kontaktiert und seinen MitarbeiterInnen genau geschildert, wie das Stadtfest abläuft und das der ASK Ebreichsdorf als Verein vor der Raiffeisen Bank Getränke und Speisen anbietet. Das wurde auch kommentarlos akzeptiert. Er hätte genug Zeit gehabt die Gemeinde zu kontaktieren und sein Interesse zu bekunden, dass er sich aktiv an der Veranstaltung beteiligen möchte. Das hat er aber nicht gemacht, sondern ganz im Gegenteil, ganz bewusst und provokant kostenloses Essen und Getränke angeboten und damit ganz bewusst nicht der Stadtgemeinde geschadet, sondern den vielen zahlreichen Vereinen unserer Stadt. Denn dadurch haben sowohl der ASK Ebreichsdorf, als auch die Dorf- und Stadterneuerungen am Hauptplatz weniger Einnahmen gemacht. Ich bin sicher, dass wir für alle eine gute Lösung gefunden hätten, wenn er vorher sein Interesse bekundet hätte.

Ich war dann bei ihm und hab ihn gebeten, die gratis Aktion einzustellen, weil auch die Vereine zu Recht sauer waren. Leider wollte er das nicht und ich bedaure sehr, dass er sich hier bewusst gegen unsere Vereine gestellt hat.

Den Stand beim Bauernmarkt hat er, wie er selbst sagt, seit vielen Jahren. Ich verstehe nicht, warum es dann nicht auch einmal legitim ist, dass auch andere Gastronomen aus unserer Stadt zum Zug kommen dürfen. Wir wollen in der schwierigen Corona Zeit allen unseren Gastronomen abwechselnd helfen und ich habe schon öfter vor dem Stadtfest erwähnt, dass auch andere Wirte eine Chance bekommen sollen, ihre Speisen und Getränke bei unserem Bauernmarkt anzubieten. Wir wollen in Zukunft ein Rad anbieten, wo abwechselnd unsere Gaststätten ausschenken können. Natürlich kann auch das Max Cafe wieder beim Bauernmarkt anbieten, aber jetzt sind halt auch mal andere an der Reihe. Ich kann mir z. B. vorstellen, dass jeweils 3 Monate pro Wirt drankommen. Bei drei Gastronomen käme jeder für drei Bauernmärkte pro Jahr dran und die BesucherInnen haben auch etwas Abwechslung. Ich lade auch das Max Cafe weiterhin ein, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde auch in Zukunft verschiedene Veranstaltungen zu unterstützen und hab, auch wenn ich die Aktion beim Stadtfest für unsere Vereine nicht in Ordnung gefunden habe, meine Türen immer offen. Ich persönlich habe überhaupt kein Problem mit Herrn Eckl, aber ich bin letztlich auch für alle BürgerInnen da und möchte, dass alle Gastronomen zu gleichen Teilen durch die Gemeinde unterstützt werden“, so Kocevar. 

„Im übrigen wechseln ja oftmals auch die anderen Aussteller immer wieder und da fragt auch niemand, warum andere Aussteller dazugekommen, oder weggekommen sind. Warum sollte es daher nicht auch beim Wirten ab und zu Abwechslung geben?“, so der Bürgermeister. 

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