Gerade die letzten Wochen haben es wieder gezeigt, dass die Natur eine zerstörerische Kraft entwickeln kann. Obwohl die Region diesmal verschont geblieben ist, ist man sich in Ebreichsdorf bewusst, dass Hochwasserschutz täglich gelebt werden muss. In der Vergangenheit war die Stadt immer wieder vom Hochwasser betroffen. Große Überflutungen konnten aber dank dem Einsatz der Mitarbeiter des Bauhofes und der örtlichen Feuerwehren immer verhindert werden.
Zwei, die wesentlich zum Hochwasserschutz in Ebreichsdorf beitragen sind die Gemeindemitarbeiter Alfred Bruzek und Manfred Kusch. Unermüdlich kontrollieren sie bereits bei „Normalwasserstand“ die Flussläufe der Fischa, der Piesting und des Kalten Gang auf Verklausungen, säubern 3-4 Mal täglich den Grobrechen vor dem Rathaus und einmal die Woche werden alle drei Wehranlagen bzw. ein zusätzlicher Grobrechen in der Badnerstraße überprüft, um einen guten Durchfluss auf den kompletten Wasserverkehr-Hauptstrecken zu gewährleisten. Einmal die Woche werden alle Wasserstandsanzeigen abgelesen, ein Wasserbuch geführt und an das Land NÖ übermittelt. Gerade bei Hochwasser sind sie dann täglich gefordert, beobachten die Wasserstände sehr genau, um bei Notwendigkeit die vier Schleusen kontrolliert zu öffnen. In regelmäßigen Kontakt und guten Austausch mit dem Sportfischereiverband Baden, der Bezirkshauptmannschaft Baden und dem Land NÖ gelingt es ihnen durch dessen Frühwarnung, Maßnahmen zu setzen und Überläufe unserer Gewässer vorzubeugen.
Bürgermeister Wolfgang Kocevar bedankt sich für diesen außergewöhnlichen und wichtigen Einsatz: „Naturkatastrophen verdichten sich zunehmend mehr – sowohl in zeitlicher Hinsicht als auch in ihrer Wirkung. Daher ist es von größter Bedeutung, dass neben den baulichen Schutzmaßnahmen, Bewusstseinsbildung zu Selbstschutz der Bevölkerung und regelmäßige Kontrolle und Regulierungen der Flüsse einen hohen Stellenwert haben. Ich danke dem gesamten Ebreichsdorfer Team – bestehend aus Feuerwehr, Bauhofmitarbeitern und unseren Rathausmitarbeitern – die, egal ob Tag oder Nacht, Wochenende und Feiertag sich darum kümmern, dass unsere Wasserwege frei sind. Dadurch konnten wir sicherlich das Schlimmste in Ebreichsdorf nicht nur in den letzten Tagen, sondern auch in den vergangenen 8 Jahren seit dem letzten Jahrhundertwasser vermeiden.“ Unabhängig der laufenden Kontrollen appelliert Bgm. Wolfgang Kocevar an die Grundeigentümer entlang der B210 weiterhin so aktiv an der Realisierung des Hochwasserschutzes zu arbeiten und mitzuhelfen, das Projekt umzusetzen. Die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, wie schnell Menschenleben gefährdet, Hab und Gut zerstört und immenser Schaden entstehen kann. Ebreichsdorf kann langfristig nur von einem Hochwasserschutz an der B210 geschützt werden.
Jeder kann mithelfen und vorbeugen!
Ein wichtiger Beitrag jedes Einzelnen wäre darauf zu achten, Grünschnitt oder Geröll nicht an den Ufern der Flüsse zu entsorgen, sondern ordnungsgemäß am Bauhof abzuliefern, da das Wasser diese Ablagerungen als Treibgut mitreißt und zu einem Verschluss des Fließgewässers führen kann.
Bild 1 (v. li. n. re.): Alfred Bruzek mit Einreißhaken (stellvertretend für alle Helfer), mit dem er täglich den Grobrechen vor dem Rathaus säubert
Foto: Stadtgemeinde Ebreichsdorf