Ein Schock nach dem Anderen, den derzeit eine Familie aus Wr. Neustadt aushalten muss. Martin H. (33) musste vor drei Jahren seinen Job an den Nagel hängen. „Seit mehr als 10 Jahren ist meine Mutter ein Pflegefall und wurde anfangs von meinem Vater gepflegt“, erzählt uns Martin H. Doch vor drei Jahren dann der nächste Schicksalsschlag. „Durch einen Schlaganfall verlor mein Vater mehr als 80% seines Augenlichtes und ist seither selbst ein Pflegefall“. Der 33-Jährige kündigte vor drei Jahren seinen Job und kümmerte sich um seine pflegebedürftigen Eltern. Bis vor drei Monaten hatte er selbst noch eine Wohnung in Wr. Neustadt, die er aber kündigte, weil er die Eltern nicht mehr allein im Haus lassen konnte.
Am vergangenen Mittwoch musste der Vater dann neuerlich ins Krankenhaus. „Das einzig Glückliche war, dass mein Vater am Mittwoch ins Krankenhaus musste“, so Martin H. Denn am Donnerstagnachmittag dürfte einer der vier Motoren des Krankenbettes einen Kurzschluss ausgelöst und so binnen Minuten das Zimmer in Brand gesetzt haben. „In kürzester Zeit stand das Haus in Flammen“, erzählt der Mann. Die Feuerwehr musste die 72-jährige Mutter aus dem Haus retten. Sie hatte bereits das Bewusstsein verloren und musste in weiterer Folge reanimiert werden. Derzeit liegt sie in künstlichem Tiefschlaf im Krankenhaus und die Ärzte kämpfen um das Leben der Mutter. Der Sohn konnte sich retten und blieb unverletzt.
Jetzt, wenige Tage nach dem Brand, dann der nächste Schock: Die vor 30 Jahren abgeschlossene Versicherung beinhaltete nur das Gebäude, nicht aber das Inventar. „Allein der Schaden des Inventars beläuft sich auf ca. 80.000 Euro“, so Christian Droschke von der Firma Schaden 24. Er organisierte für Martin eine kurzfristige Unterkunft und das nötigste. Doch Martin steht jetzt mit den Kleidern am Leib und ein paar Habseligkeiten in einem Rucksack auf der Straße. „Ich habe nur mehr ein paar Sachen zum Anziehen, die Schuhe und die Unterhose haben mir Nachbarn geborgt“.
Beim Lokalaugenschein zeigt uns der 33-Jährige, wie das Feuer das Haus der Eltern zerstört hat und von wo der Brand ausgegangen ist. Martin tut sich schwer, das alles zu verarbeiten. Immer wieder kämpft er mit Tränen oder er versucht zu lächeln. Es ist ein Lächeln aus Verzweiflung, denn in wenigen Tagen kommt sein pflegebedürftiger Vater wieder aus dem Krankenhaus und dann stehen die beiden, sollte es keine andere Lösung geben, auf der Straße.
Für die Familie wurde jetzt ein Spendenkonto eingerichtet. Spendenkonto bei der Raika Günselsdorf: IBAN: AT36 3224 7000 0001 8473