941 Unterschriften gegen Sportplatz-Teilverkauf!

Bürger und Opposition informieren Bürgermeister über Zwischenstand einer Unterschriftenaktion gegen den Verkauf des alten ASK Platzes!

Das Thema sorgt politisch bereits seit Monaten, eigentlich sogar schon seit mehr als einem Jahr für Aufregung und Diskussion. Zuletzt forderten die Oppositionsparteien FPÖ und die Bürgerliste gemeinsam einen Stopp des Teilverkauf des alten ASK Platzes. Am letzten Freitag unterstützten Vertreter der FPÖ (Stadtrat Markus Gubik), der Bürgerliste (Stadtrat René Weiner) und der Grünen (GR Maria Theresia Melchior) Bürgervertreter, die Bürgermeister Wolfgang Kocevar (SPÖ) über den aktuellen Stand der Unterschriftenaktion gegen einen Teilverkauf des alten ASK Platzes informierten.

Zur Sache selbst:

Im Zuge des Beschlusses zum Neubau des Sportzentrums in Weigelsdorf wurde beschlossen, die Hälfte des alten ASK Platzes sowie einen Tennisplatz in Ebreichsdorf in die gemeindeeigene Liegenschaftsverwertungsgesellschaft einzubringen und dort zu verkaufen. Die Einnahmen sollten als Kostenbeitrag des neuen Sportzentrums dienen. Da es aber Widerstand gegen den Teilverkauf des Sportplatzes gab, schlug die Gemeindeführung vor, nur 1/3 des Sportplatzes zu verkaufen, am restlichen Gelände soll ein Sportplatz für die Schulen, mit Laufbahn, Sprungbahn ect. errichtet werden. Rund 3.500 Quadratmeter sollen als „öffentlicher Raum“ gestaltet werden. Diesbezüglich wurden auch alle notwendigen Gemeinderatsbeschlüsse getroffen.

Bereits Anfang des Jahres forderte dann die FPÖ, den Verkauf zu stoppen, da der Erlös aus dem Verkauf  nicht mehr zwingend für das Budget notwenig sei, da ein Überschuss von mehr als 1,3 Millionen aus dem letzten Jahr im Budget entstanden war. Das lehnten die Regierungsparteien ab. Dann kam FPÖ-Stadtrat Markus Gubik mit der Idee, anstatt einen Teil des alten ASK-Platzes ein Grundstück in Weigelsdorf zu verkaufen. Das scheiterte aber am Land Niederösterreich. Zuletzt brachte die FPÖ dann gemeinsam mit der Bürgerliste die Idee ein, das Gelände für eine Höhere Schule oder HTL zu reservieren.

Viele Bürger, im konkreten Fall derzeit 941, unterschrieben für einen Stopp der Verkaufsverhandlungen des Teilgrundstückes. Die Anzahl der Unterschriften reicht aber nur für einen Initiativantrag im Gemeinderat und nicht für den Antrag eine Volksbefragung abzuhalten. Dazu fehlen knapp 120 Unterschriften. „Wir werden diese aber bis nächste Woche zusammen haben“, so die Initiatorinnen Helga Kleindienst und Silvia Plazotta, die von der Anrainerin Martina Hladovsky unterstützt werden.

Im Gespräch mit Bürgermeister Wolfgang Kocevar kam es vor allem zwischen Gubik und Kocevar zu einem stimmgewaltigen Wortgefecht. Auch zwischen den Anrainern und einem hörbar aufgebrachten Bürgermeister kam es zu gegenseitigen Vorhaltungen. Das Gespräch verdeutlichte aber vor allem die tiefen politischen und persönlichen Gräben zwischen Bürgermeister Wolfgang Kocevar und der Opposition (obwohl BL Stadtrat Weiner sehr zurückhaltend war).

In der Sache selbst bestätigte Bürgermeister Wolfgang Kocevar, dass derzeit, wie vom Gemeinderat beauftragt, die beiden Gesellschafter der Liegenschaftsverwertungsgesellschaft, Stadtrat Christian Pusch (SPÖ) und Mag. Josef Pilz (BL) mit dem Verkauf der 6 Bauplätzen von rund 600 Quadratmeter, beschäftigt seien. „Die Gründe sollen nur an Ebreichsdorfer vergeben und einzeln verkauft werden. Es sollen nur einstöckige Einfamilienhäuser oder maximal Doppelhäuser auf den Grundstücken entstehen“, betont Kocevar. Befürchtete und derzeit laut Widmung auch mögliche mehrstöckige Mehrparteienhäuser schließt Kocevar aus!

Weiters verweist Kocevar auf eine akute Situation rund um den alten ASK Platz. Derzeit kommt es dort zu zahlreichen Vandalismus. „Es wurden bereits Spritzen-Nadeln gefunden und es kam zu Drohungen zwischen Jugendlichen und Anrainern“, so der Bürgermeister am Freitag. Weiters wurden Teile der Mauer eingetreten und der Sportplatz vermüllt. „Die Polizei ist fast täglich vor Ort“, so der Bürgermeister. Diese bestätigt, dass man seitens der Gemeinde gebeten wurde, dort verstärkt Nachschau zu halten. Von gefährliche Drohungen oder einem Drogenproblem ist bei der Polizei nichts aktenkundig.

Liegenschafts-Geschäftsführer Stadtrat Christian Pusch bestätigt, dass die Mauer um den Platz und das Tribühnengebäude in den nächsten Wochen abgerissen werden sollen. Weiters bestätigt Pusch, das Interesse von mehreren privaten Personen für die Grundstücke. Enttäuscht zeigt sich Pusch über die Opposition. „Ich bin dafür bekannt, sehr gesprächsbereit und auch kompromissbereit zu sein. Bisher hat aber keiner der Oppositionspolitiker mit mir das Gespräch gesucht, was ich schon etwas bedauerlich finde, da alle wissen, dass ich für das Projekt zuständig bin“, so Pusch.

Neben der politischen Diskussion wollen die Initiatoren der Unterschriftenaktion aber noch die restlichen Unterschriften sammeln um so eine Volksbefragung zu erwirken. Die Entscheidung darüber könnte dann in der nächsten Gemeinderatssitzung getroffen werden.

Link zur Unterschriftenliste auf der Facebook-Seite der FPÖ Ebreichsdorf:

https://www.facebook.com/979264898778662/photos/a.981049888600163.1073741829.979264898778662/1162825403755943/?type=3&theater

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