Babler hängt Zweitjob im Rathaus an den Nagel

FPÖ übt massive Kritik an Bablers bisheriger Tätigkeit als Gemeindebediensteter, Babler ortet eine "Schmutzkübelkampagne" gegen ihn!

Seit 2004 ist der jetzige Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler hauptberuflich bei der Stadtgemeinde Traiskirchen tätig. Sein Aufgabenbereich lag seither in der Öffentlichkeitsarbeit und bei der Stabsstelle im Bürgermeisteramt. Nachdem er 2014 zum Nachfolger des Langzeitbürgermeisters Fritz Knotzer wurde, blieb er Gemeindebediensteter. Jetzt legte er diese Funktion zurück und kündigte! Die FPÖ kritisiert, Babler habe sich so in den letzten 2 Jahren ein „Körberlgeld“ in der Höhe von 100.000 Euro gemacht. Babler: „Ich habe einen Stundenlohn von 7-9 Euro!“.

Noch vor der von der FPÖ einberufenen Pressekonferenz am Freitag Vormittag (25.3.2016) kam per Mail eine Presseaussendung von Bürgermeister Andreas Babler: „Die letzten zwei Jahre hatten es in sich!“, so Babler in der Aussendung, in der er eine personelle Weichenstellung ankündigt und auf seine Doppelfunktion als Bürgermeister und als Gemeindebediensteter eingeht. „Diese Doppelbelastung mündete für mich persönlich in einem enormen Arbeitspensum mit fast durchgängiger Sieben-Tage-Woche. Deshalb habe ich in den letzten Monaten versucht, jemanden zu finden, der vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit und Stadtkommunikation meine „technischen“ Arbeiten, die so viele Stunden in Anspruch nehmen, übernehmen kann“, so Babler.

„Ich habe daher bereits in der stattgefundenen Stadtratssitzung diese Neuanstellung beschließen, sowie mein Ersuchen um einvernehmliche Auflösung meines Dienstverhältnisses auf die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung setzen lassen. Die personelle Neubesetzung obliegt allerdings jetzt noch der strengen gesetzlichen Vertraulichkeit des Stadtrat-Kollegiums, an die ich mich als Bürgermeister halte“, so der Bürgermeister.

Die FPÖ hingegen will die Angelegenheit ins Rollen gebracht haben und sieht es als „moralisch nicht verantwortungsvoll“, dass Babler als Bürgermeister weiterhin auch Bediensteter der Gemeinde war. „Babler hat in den vergangenen Jahren neben seiner Bürgermeisterentschädigung auch ein Gehalt für eine 40 Stunden Anstellung als Bürgermeistersekretär kassiert“, so FP-Stadtrat Anton Lojowski.

Vom „System Babler“ spricht Nationalrat Ing. Christian Höbert, der Babler in gewohnter Form attackiert: „Babler will sich immer als Che Guevara präsentieren und ist in Wahrheit längst ein Nadelstreif-Sozialist der raffgierig abcasht.“ Höbert wird nicht müde Babler als „Bürgermeister-Kofferträger und Kopiermeister“ zu bezeichnen.

„Traiskirchen schlittert von einem Finanzdebakel ins nächste“, so auch die Kritik von FP-Klubobmann Reinhard Langthaler. Er kritisiert vor allem mangelnde Transparenz und ständig steigende Personalkosten.

Bürgermeister Andreas Babler spricht angesichts der Vorwürfe von einem „schmutzigen Stil“ der FPÖ. „Ich habe schon vor Monaten angefangen, jemanden zu suchen, der im Bereich Öffentlichkeitsarbeit erfahren ist und diese Aufgabe übernehmen kann. In der letzten Stadtratssitzung habe ich dann über meine Kündigung und die Neubesetzung informiert. Die FPÖ belügt hier scheinbar die Öffentlichkeit, wenn sie behauptet etwas „aufgedeckt“ zu haben, denn hier gab es nichts zum Aufdecken“, so Babler. Der Bürgermeister in Richtung FP-Stadtrat Lojowski: „Ich hatte insgesamt einen Stundenlohn von 7-9 Euro, Stadtrat Lojowski hingegen ungefähr 450 Euro, wenn ich seine Leistung für die Stadt mit dem Gehalt, den er als Stadtrat bekommt, vergleiche!“

Am kommenden Mittwoch dürfte der Schlagabtausch zwischen FPÖ und SP-Bürgermeister Andreas Babler in der Gemeinderatssitzung seine Fortsetzung finden.

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