„Es fährt kein Zug nach Mitterndorf und sonntags auch kein Autobus!“

Die am stärksten wachsende Gemeinde ohne Busverbindung?

Mitterndorf an der Fischa zählt derzeit 2.799 Einwohner, davon 2.486 mit dem Hauptwohnsitz in der 2015 am stärksten wachsenden Gemeinde in Niederösterreich. Und es wird weiter gebaut und die Einwohnerzahl wird in den kommenden Jahren noch ansteigen. Mitterndorf blüht auf, ein neuer Einkaufsmarkt, neues Gemeindezentrum uvm. Doch nur im öffentlichen Verkehr gibt es keine Verbesserungen, sondern vielmehr eine Verschlechterung der Situation.

Mitte Dezember 2015 trat der neue Fahrplan der Verkehrsregion Ost (VOR) in Kraft und brachte für die Bürger von Mitterndorf massive Verschlechterungen mit sich. So können seither jene Lehrlinge, welche um 6 Uhr Dienstbeginn haben, nicht mehr öffentlich an ihren Arbeitsplatz kommen. „Die Eltern müssen die Kinder zum Bahnhof nach Gramatneusiedl bringen, denn der erste Bus aus Mitterndorf, der vor der Änderung um 4.57 Uhr gefahren ist, wurde gestrichen“, erzählt uns Umweltgemeinderat Martin Ribnicsek. Seit Dezember fährt der erste Bus erst um 5.44 Uhr in das nur wenige Kilometer entfernte Gramatneusiedl. Aber auch unter Tags oder am Abend ist es kaum möglich aus oder nach Mitterndorf öffentlich zu gelangen. Seit Wochen häufen sich die Beschwerden am Gemeindeamt. Versuche mit der VOR Lösungen zu finden, scheiterten bisher.

 

Sonntags ist Mitterndorf öffentlich überhaupt nicht erreichbar!

Besonders schlimm ist für viele, vor allem ältere Bürger von Mitterndorf, dass am Sonntag überhaupt kein Bus mehr von oder nach Mitterndorf fährt. „Das ist eine absolut unbefriedigende Situation für die Bürger unserer Gemeinde“, zeigt sich Ribnicsek kämpferisch und hat jetzt gemeinsam mit Bürgermeister Mag. Helmut Hums seinem Ärger in einem Brief an Landesrat Mag. Karl Wilfing Luft gemacht. „In der Zeit von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr sowie von 13.41 Uhr bis 16.02 Uhr und ab 19.41 Uhr gibt es gar keine Möglichkeit die Bezirkshauptstadt Baden zu erreichen“, so Bürgermeister Mag. Helmut Hums, der jetzt auf Unterstützung des Landes hofft.

Dass sich die öffentliche Verkehrsanbindung ausgerechnet in der am stärksten wachsenden Gemeinde Niederösterreichs dermaßen verschlechtert hat, können vor allem viele Pendler und neu nach Mitterndorf gezogene Bürger nicht verstehen. Dass seit Jahren kein Zug mehr in der Haltestelle Mitterndorf hält, ist schlimm genug, dass man jetzt an Tagen wie Sonntag überhaupt nicht mehr öffentlich nach Mitterndorf kommt, ist für viele aber schlichtweg nicht zu akzeptieren!

Regionales Schaufenster
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