Der Ebreichsdorfer Gemeinderat hat in der letzten Gemeinderatssitzung am 9. November 2017 die Idee präsentiert, ein Feld in Unterwaltersdorf, welches im Eigentum von ÖVP-Stadtrat Engelbert Hörahn ist, in Bauland umzuwidmen. Auf den ca. 20 Bauplätzen zu je 600 m2 sollen dann von der Gemeinde Baugründe um etwas 100 Euro pro Quadratmeter an junge Ebreichsdorfer vergeben werden. Die Idee sorgte in der Gemeinderatssitzung für gehörig Zündstoff, sogar innerhalb der ÖVP. Denn bei der Abstimmung sprach sich ÖVP-Chef DI Heinrich Humer gegen dieses Projekt aus. Kritik kommt vor allem von der FPÖ: „ÖVP-Chef Humer fordert winzige Wohnungen für unsere Jungfamilien und stimmt gegen leistbare Bauplätze“, so die Kritik von FP-Stadtrat Markus Gubik.
VP-Chef Heinrich Humer, der auch Leiter der Arbeitsgruppe „Zukunft“ ist, fühlt sich dem Smart City Projekt verpflichtet. Er beruft sich auf einen Gemeinderatsbeschluss von Juli diesen Jahres, in dem sich der Gemeinderat für einen „Stadtteil mit hoher Lebensqualität“ im Bereich des neuen Bahnhofes ausgesprochen hat. „Dem gegenüber steht nun ein Projekt der Siedlungserschließung am östlichen Ortsrand, mit dem Ziel, günstige 600 m2 Baugründe zu erschließen“, so DI Heinrich Humer. „Im gegenständlichen Fall wollte ich als Übergangslösung zur Schaffung aktuell notwendiger Bauflächen diesem Vorhaben des Fraktionskollegen, der seine Grundstücke der Gemeinde günstig zur Verfügung stellen will, ursprünglich zustimmen, musste aber in der Diskussion erkennen, dass es ein Ziel der SPÖ und FPÖ ist, darüber hinaus weitere Erschließungen anzustreben. Billiger werden Baugründe natürlich nur an weniger gut geeigneten und erschlossenen Plätzen. Es darf aber nicht unsere Strategie sein, wenn wir den Gedanken einer klugen Raumordnung ernst nehmen, nur das „Billige“ im Fokus zu haben, sondern die am besten geeignetsten Plätze. Dazu haben wir uns im Beschluss am 6. Juli bekannt“, so Humer.
„Weiters sehe ich es nicht mehr als Aufgabe der Gemeinde, Bauplätze durch Steuergelder zu subventionieren. Dagegen bekenne ich mich sehr wohl zu sozialem Wohnbau und Startwohnungen für unsere Jugend. Die Begrenzung auf 40-50 m2 Wohnungsgröße einer Wohnung für Familien wurde von mir nie gefordert“, so der ÖVP-Obmann.
Bürgermeister Wolfgang Kocevar findet die Idee, günstigen Wohnraum für die Jugend zu schaffen, grundsätzlich sehr gut, das Projekt sei aber erst am Beginn, betont er.