Traiskirchen ist Österreichs neuer „Ort des Respekts“

800 eingereichte Projekte – Traiskirchen gewinnt mit dem „Garten der Begegnung“ das österreichweite Voting

Bürgermeister Andreas Babler freut sich, dass es ausgerechnet Traiskirchen gelungen ist, mit dem „Garten der Begegnung“ ein außergewöhnliches Vorzeigeprojekt für alle Städte und Gemeinden zu realisieren. „Die Stadt Traiskirchen und ihre Bevölkerung zeigen mit der großen Unterstützung für dieses Projekt, wie einzigartig diese Stadt ist“, freut sich Babler über die Auszeichnung. Für das österreichweite Voting „Orte des Respekts“ wurden auf respekt.net insgesamt 800 Projekte eingereicht, 20 davon kamen ins Finale, Traiskirchen konnte das Community-Voting für sich entscheiden.

Gemeinsamer Garten für alle

Der „Garten der Begegnung“ ist ein Bio-Landwirtschafts-Projekt, das im Zuge der Flüchtlingskrise von engagierten Freiwilligen initiiert und dieses Frühjahr eröffnet wurde. Ziel ist es, auf Asyl wartenden Menschen eine sinnstiftende Tätigkeit anzubieten, bei der sie durch das gemeinschaftliche Gärtnern mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt kommen. „Wir von der Gemeinde haben dem Verein in unmittelbarer Umgebung des Erstaufnahmelagers Traiskirchen einen Hektar an beackerbarem Land zur Verfügung gestellt. Alle sind zum Mitmachen eingeladen“, erzählt Babler stolz. Regelmäßig am Feld sind Schulklassen der neuen Mittelschule und der sozialintegrativen Förderschule, Lehrlinge aus Gärtnereibetrieben und die Traiskirchner Bevölkerung oder Menschen aus der Umgebung. Gemeinsam wird gebuddelt, gepflanzt und geerntet oder der neu angelegte Kräutergarten gepflegt.

Sozialprojekt trägt Früchte

Während der Saison ist jeden Freitagnachmittag Markttag direkt am Feld. Gegen Spenden wird das frisch geerntete Gemüse abgegeben oder dem Sozialmarkt der Stadt, „der guten laden“, zur Verfügung gestellt. „Die Ernte kann sich sehen lassen: Inzwischen wurde gemeinsam schon weit über eine Tonne an Bio-Gemüse produziert“, berichtet Babler von der reichen Ernte.

Seit dem Sommer gibt es mit der Obstbaumpatenschaft eine Kooperation mit der „Arche Noah“, die sich für alte und vom Aussterben bedrohte Kulturpflanzen und Pflanzenvielfalt einsetzt. 55 Baumpatenschaften sind bereits entstanden, für jede gespendete Baumpatenschaft wurde eine gefährdete Obstsorte im „Garten der Begegnung“ gepflanzt.

Vom schändlichen Problemfall zum Vorbild

Wegen der unmenschlichen Zustände des dem Innenministerium unterstehenden Asyl-Erstaufnahmezentrums war Traiskirchen noch vor einem Jahr täglich in den Schlagzeilen. Im Gegensatz dazu wurden im Verantwortungsbereich der Stadt beispielhafte Initiativen ins Leben gerufen und somit positive Impulse für ein soziales und respektvolles Miteinander gesetzt. „Der ‚Garten der Begegnung‘ ist mit all seinen integrativen, ökologischen und sozialen Aspekten ein positiver Imagegewinn für unsere Stadt“, so Babler über den Imagewandel. „Herzliche Gratulation an Projektinitiator Nikolai Ritter, Gemeinderätin und Vereinsobfrau Karin Blum und die vielen Freiwilligen dieses großartigen Vereins. Vielen Dank an alle, die diesen ‚Ort des Respekts‘ in Traiskirchen unterstützt haben. Diese Initiative macht Traiskirchen ein Stückchen sozialer, ökologischer und lebenswerter und ist daher genau richtig.“

Fotos: Foto Schörg/Stadtgemeinde Traiskirchen
www.gartenderbegegnung.at
www.traiskirchen.gv.at

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