Kurz vor 2 Uhr früh gingen in der Nacht auf Samstag den 23. Juli 2022 mehrere Notrufe bei der Feuerwehr ein. Auf der L157 zwischen Oeynhausen und Tattendorf meldeten die Anzeiger ein brennendes Fahrzeug. Sofort wurden die Feuerwehren Oeynhausen und Oberwaltersdorf zu einem Fahrzeugbrand alarmiert. „Als wir an der Einsatzstelle eintrafen, fanden wir einen Pkw auf einer Böschung und einen Pkw in Vollbrand auf der Straße vor, Fahrzeuglenker waren jedoch keine anwesend“, berichtet der Kommandant der Feuerwehr Oberwaltersdorf, Gunther Totz. Sofort begann die Feuerwehr mit den Löscharbeiten und gleichzeitig wurde eine Suchaktion im Umkreis nach den Fahrzeuglenkern gestartet. „Wenig später kam dann eine Person, welche sich als einer der beiden Fahrzeuglenker ausgab“, so Totz.
Wie sich durch die Befragung des Mannes ergab, handelte es sich nicht wie vermutet, um einen Unfall der beiden Fahrzeuge. Vielmehr dürfte erst ein Fahrzeuglenker allein mit einem Ford Galaxy von der Fahrbahn abgekommen sein, sich dabei die Ölwanne aufgerissen haben und erst nach ca. 50 Meter auf der Fahrbahnböschung zum Stillstand gekommen sein. Anstatt sofort die Polizei oder Feuerwehr zu rufen, dürfte der Mann einen Freund (oder Verwandten) angerufen haben. Dieser kam und versuchte mit einem Pkw (Opel Astra) den verunfallten Wagen zurück auf die Fahrbahn zu ziehen. Dieser Versuch endete folgenschwer, denn der Opel Astra dürfte mit den Reifen mehrfach durchgedreht und schließlich Feuer gefangen haben.
Der Feuerwehr gelang es rasch, den Brand am Fahrzeug und auf einer angrenzenden Wiese zu löschen und das Ausbreiten auf ein Waldstück zu verhindern. Der ausgebrannte Wagen wurde von der Feuerwehr mittels Kran geborgen. Die Bergung des ursprünglichen Unfallwagens auf der Böschung durch die Feuerwehr wurde vom vermutlichen Lenker (bzw. Zulassungsbesitzer) jedoch untersagt. „Der Mann wollte das Fahrzeug nicht von der Feuerwehr bergen lassen, sondern selbst aus dem Graben ziehen“, so der örtliche Einsatzleiter der Feuerwehr Oeynhausen, Thomas Fontner. Die Versuche der Feuerwehr und Polizei, den Mann davon abzuhalten, endeten in einem aggressivem Verhalten des Mannes, der die Einsatzkräfte laut verbal attackierte. Schließlich tauchte ein weiterer Freund (oder Verwandter) auf, der mit einem Bus den Wagen aus dem Graben ziehen wollte. Nach mehreren Versuchen gelang dieses wagemutige Vorhaben schließlich. Jedoch wäre es dabei fast zu einer Kollision der beiden Fahrzeug gekommen.
Da aus dem dem Unfallwagen Öl austrat, musste die Feuerwehr dieses sofort binden und die Polizei wollte eine weitere Bergung des Fahrzeuges auf eigene Faust untersagen. Dabei kam es neuerlich zu heftigen Diskussionen und einem äusserst aggressivem Verhalten des Unfallbeteiligten. Die Polizei musste eine weitere Streife zur Unterstützung holen und erst durch intensives Einreden der Feuerwehr auf den aufbrausenden Fahrzeuglenker gelang es schließlich, diesen davon zu überzeugen, dass jetzt Schluss mit den „eigenmächtigen Aktionen“ ist und die Feuerwehr die weitere Bergung durchführt.
Durch den Vorfall, bei dem zum Glück niemand verletzt wurde, war die L157 für fast zwei Stunden total gesperrt.