Bei der Urbanuskapelle, dem Wahrzeichen von Traiskirchen, lud Andreas Babler zu einem Pressegespräch anlässlich seines einjährigen Amtsjubiläums als Bürgermeister. Ein Jahr nach der Amtsübernahme zieht der Ortschef Bilanz über die vergangenen zwölf Monate, die von einer Gemeinderatswahl, dem Asly-Erstaufnahmezentrum aber vor allem von bürgernaher und sozialer Politik geprägt waren.
Mit dem besten Wahlergebnis der Geschichte der SPÖ in Traiskirchen wurde Andreas Babler von den Wählerinnen und Wählern für die ersten Amtsmonate belohnt. „Wenn mir dass jemand am Tag vor der Wahl gesagt hätte, hätte ich es ihm wohl nicht geglaubt“, so Babler, der aber auch offen sagt, dass er sich sehr über das große Vertrauen der Bevölkerung gefreut hat. Mit Demut habe er das Ergebnis angenommen und sieht es auch als große Verantwortung, in seiner Heimatgemeinde an der politischen Spitze zu stehen.
Großes Lob gibt es auch ein Jahr nach der Amtsübernahme für seinen Vorgänger Fritz Knotzer. „Er hat mich in das Amt ausgesprochen gut eingeführt, dennoch ist es wichtig, das ich einen eigenen politischen Stil habe. Wie mein Kollege aus Trumau, Andreas Kollross, anlässlich seiner Amtsübernahme gesagt hat: Man steigt nicht in die Fußstapfen seines Vorgängers, sondern man geht mit seinen eigenen Schuhen“, so Babler.
Die „Schritte“ mit den eigenen Schuhen sind in Traiskirchen sichtbar und vor allem auch spürbar. Dabei widmete sich der Ortschef in seinen ersten Monaten vor allem den jungen und älteren Menschen seiner „geliebten Heimatstadt“. Die Kindergärten bekamen Namen, aber nicht Straßennamen wie sonst überall, sondern Namen mit denen vor allem auch die kleinen Bürger etwas anfangen können. So heißen sie heute „Bärenhöle“ oder wie ein in kürze fertiggestellter Kindergarten „Biber Burg“.
Andreas Babler weiß aber auch, dass eine Stadt mit fast 20.000 Einwohner Arbeitsplätze benötigt. Hier geht er den Weg von Fritz Knotzer konsequent weiter. Die „Industrie-Ruine“ Semperit ist mittlerweile wieder ein aufblühender Ort der Wirtschaft. „Wir haben beinahe wieder 400 Arbeitsplätze dort!“ Wo einst Semperit der große Arbeitgeber war, sind es heute hauptsächlich Klein- und Mittelbetriebe, die sich angesiedelt haben. Ein Hotelprojekt könnte zusätzlich für weitere Arbeitsplätze aber auch für touristische Impulse sorgen. Überhaupt wird dieser Bereich verstärkt gefördert. Mit einem Pflegezentrum mit betreutem Wohnen, einem Sozialmarkt Namens „Guter Laden“ oder Jugendveranstaltungen wie „Unplugged im Park“, steht Babler für ein soziales und gesellschaftliches Zusammenleben in Traiskirchen.
In seinem Kampf um menschenwürdige Unterbringung der Flüchtlinge im Erstaufnahmezentrum ist er im vergangenen Jahr immer wieder in regionalen und nationalen Medien lautstark aufgetreten. „Es geht einfach darum, dass man hier einen klaren Standpunkt hat, egal ob man beim Heurigen oder in der Zeit im Bild darüber diskutiert“, so Babler, der in den letzten Monaten vier Mal in der Nachrichtensendung war. Dennoch stellt er bei seinem Jubiläum nicht dieses Thema in den Vordergrund, sondern das, was Traiskirchen für ihn ausmacht: die Stadt und die Menschen.
„Ich bin sehr gerne Bürgermeister in Traiskirchen“, so Babler. „Wenn ich durch die Stadt gehe, werde ich sehr oft angesprochen. Viele Schüler, die mich kennen sagen: „Hallo Andi“ und das freut mich dann sehr. Ich möchte ein Bürgermeister zum Angreifen sein und auch für alle da sein. Dabei werde ich sehr stark von meiner Frau unterstützt, sonst wäre das gar nicht möglich!“ so der Bürgermeister.
Auf der Anhöhe sieht man an diesem sonnigen Tag wunderschön über die gesamte Stadt. Auch Andreas Babler blick fast demütig auf „sein geliebtes Traiskirchen“ und sagt: „Es ist schon schön hier in Traiskirchen!“.