Die Schließungswelle der österreichischen Post macht auch vor der Kurstadt Baden nicht halt. Seit bekannt ist, dass die Post plant, das Postamt am Kaiser Franz Joseph-Ring zu schließen, herrscht Aufregung in Stadt und Politik.
Gerüchten zufolge plant die Post, das Postamt am KFJ-Ring zu schließen und mit der Bawag-Filiale in der Wassergasse zusammen zu legen. Das sorgte auch für Diskussionen und Dringlichkeitsanträge in der Gemeinderatsitzung am 24. März 2015. Dort wurde eine Resolution der ÖVP mit den Stimmen aller, außer der „wir badener“ Gemeinderäte beschlossen. Ein Dringlichkeitsantrag der Bürgerliste hingegen blieb in der Minderheit.
„Uns geht es um den Erhalt des Standortes am Kaiser Franz Joseph-Ring und auch um die Erhaltung der Arbeitsplätze“, so „wir badener“ Stadtrat Jowi Trenner, der am Dienstag Vormittag wieder Unterschriften vor dem Postamt sammelt. „In der letzten Stunde haben 59 Bürger unterschrieben,“ so der Stadtrat.
Nur wenige Meter weiter versammelten sich Vertreter der ÖVP, der SPÖ, der Grünen, der Neos und der FPÖ. „Die Post bleibt da“ steht auf den Schildern der Stadt- und Gemeinderäte, die von Bürgermeister Kurt Staska angeführt werden. Staska verweist auf ein Schreiben der Post vom 31. März 2015, in dem die Post auf die im Gemeinderat beschlossene Resolution reagiert. „Es ist schon mal ein Etappen-Sieg“ so Staska. Für den Bürgermeister stehen vier Punkte fest: „Es darf keinesfalls das Postamt am KFJ Ring geschlossen werden, ehe es eine adäquate Ersatzlösung gibt“, (für Staska ist die Zusammenlegung mit der Wassergasse keine adäquate Lösung). Weiters muss die Lösung eine Verbesserung des Service-Charakters für die Bevölkerung beinhalten, was für den Bürgermeister auch heißt „es muss einen Schalter-Betrieb geben!“ Es müssen auch ausreichend Parkplätze für Pkws und eine Lkw-Ladetätigkeit vorhanden sein. Ebenso müssen die Öffnungszeiten wieder ausgeweitet werden und die Post auch wieder am Samstag für die Bevölkerung zum Abholen behördlicher Schriftstücke offen sein.
In der Antwort der Post steht von alle dem nur sehr wenig. „Wir dürfen Ihnen versichern, dass es unser Ziel ist, den Zugang der Bevölkerung zu den Dienstleistungen der Österreichischen Post AG nachhaltig zu sichern. Wenn immer es möglich ist, bemühen wir uns, den Wünschen unserer Kundinnen und Kunden nachzukommen. Nachhaltige Wirtschaftlichkeit und Rentabilität sind jedoch Voraussetzungen, um auch in Zukunft die postalische Versorgung in Österreich auf gewohnt hohem Qualitätsniveau sicherzustellen“, heißt es in dem Schreiben.
„Derzeit werden alle möglichen Optionen zum Standort Baden geprüft (u.a. die Zusammenlegung der beiden Filialen am Kaiser Franz Joseph- Ring und Wassergasse). Dabei wollen wir durch Verbesserungen des Kundenservices durch eine neue SB-Zone mit Postaufgabebox, Frankierautomat und Abholwand 24 Stunden am Tag für unsere Kunden verfügbar sein“, so im Schreiben weiter. Mann will einen Prüfbericht abwarten und dann über die weiter Vorgehensweise informieren. „Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Bestand beider Filialen gesichert“, heißt es abschließend.
Konkret geht man also in dem Schreiben der Post nicht auf die Forderungen der VP/SP/Grün/Neos/FP Resolution ein. Man baut bei den Rathausparteien dennoch auf „Verhandlungen“.
Die Bürgerliste „wir badener“ glaubt jedoch nicht wirklich an ein Ergebnis, sondern will mit möglichst vielen Unterschriften Druck auf die Post ausüben.
Welcher Weg nun im Interesse der Bürger von Baden der bessere ist, wird man sehen. Es könnte jedoch durchaus darauf hinauslaufen, dass es künftig ohne finanzielle Beteiligung der Gemeinde keine Lösung gibt, die den Vorstellungen der Bürger entspricht, ist auch Jowi Trenner überzeugt. Daher will er auch weiter Unterschriften sammeln anstatt nur auf Verhandlungen zu bauen.