„Schmutzkübelkampagne“ gegen Gogollok?

Anrainer der „Gartenstadt“ zeigte Ex-Bürgermeister bei Korruptionsstaatsanwaltschaft an

Ein großer Erdwall an der Trumauerstraße sorgt in Oberwaltersdorf seit mehr als einem Jahr für heftige Diskussionen und Emotionen. Der sieben Meter hohe Erdhügel, der eine gerade in Bau befindliche Siedlung von der Landesstraße trennt, regt vor allem die Anrainer auf. Diese sammelten sogar über 500 Unterschriften gegen das fertiggestellte Projekt. Rechtlich ist der Bau in Ordnung und auch der Oberwaltersdorfer Gemeinderat sprach sich im letzten Jahr einstimmig dafür aus, keine Kosten für eine eventuelle Entfernung oder Abänderung zu investieren.

Dennoch kämpfen einige Anrainer nach wie vor mit allen Mitteln gegen den Erdwall. Jetzt sorgt eine Anzeige bei der Korruptionsanwaltschaft gegen den ehemaligen Bürgermeister Markus Gogollok für Aufregung. „Ja es stimmt, ein Anrainer hat bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft Anzeige gegen mich erstattet“, bestätigt der ehemalige Bürgermeister Markus Gogollok gegenüber der MONATSREVUE die Anzeige und setzt im gleichen Satz fort: „Ich bin empört über derartig haltlose Anschuldigungen die jeglicher Grundlage entbehren“, so der ehemalige Bürgermeister weiter. „Der Vorwurf lautet, ich solle 75.000 Euro für eine Straße in Bar an mich genommen haben, was völlig aus der Luft gegriffen und erfunden ist“, so Gogollok. Die Monatszeitung „Servus Nachbar“, welche über den Vorfall berichtet, beruft sich auf die Aussage von zwei Anrainern, welche vom Bauunternehmer der neuen „Gartenstadt“ gehört haben wollen, dass dieser 75.000 Euro an Gogollok für eine Straße übergeben wurden. Der Bauunternehmer, der diese Aussage angeblich getätigt hat, war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Bei der angeblichen Zahlung an Gogollok dürfte es sich nicht um eine „Bestechung“ des damaligen Bürgermeisters handeln, sondern um eine am 26. Februar 2013 im Gemeinderat beschlossene Vereinbarung mit dem Bauunternehmer der „Gartenstadt“. Diese Vereinbarung sieht vor, dass im Zuge der Errichtung der Wohnsiedlung in der Trumauerstraße im Gegenzug die Gemeinde die gesamte Herstellung der neuen Gemeindestraße nördlich des neuen Sportplatzes auf Kosten der Betreiberfirma bekommt. Die Arbeiten mussten bis September 2013 erledigt werden und die Straße wurde der Gemeinde vertragsgemäß übergeben. Das bestätigt auch die Nachfolgerin von Gogollok, Bürgermeisterin Natascha Matousek. Bei der angeblichen „Bestechung“ soll es sich also um diesen, rechtlich geprüften Vorgang gehandelt haben und es sei nie ein Geld weder an Gogollok noch an die Gemeinde geflossen.

„Es ist einer große Frechheit, was sich hier einer der Anrainer erlaubt hat“, zeigt sich auch Matousek über das Vorgehen des Anrainers empört. Sie selbst wurde in einer anderen Angelegenheit ebenso bereits vom selben Anrainer bei der Gemeindeaufsichtsbehörde angezeigt. Markus Gogollok selbst wird in den nächsten Tagen der Korruptionsstaatsanwaltschaft eine ausführliche Stellungnahme zu den Vorwürfen übermitteln und geht davon aus, dass es nicht zu einem Ermittlungsverfahren kommen wird. Weiters kündigt Gogollok rechtliche Schritte wegen Verleumdung und Rufschädigung an.

Regionales Schaufenster
Teile diesen Beitrag:

Beiträge der letzten Wochen: