Nach massiven Protesten aus der Bevölkerung und der drei Oppositionsparteien wurde der Teilverkauf des alten ASK Platzes gestoppt. Über 1.000 Unterschriften wurden mittlerweile gesammelt und auch im Gemeinderat war der Entschluss mehr als Umstritten. Neben der gesamten Opposition sollen auch einige Mitglieder der Rathauskoalition gegen das Projekt gewesen sein, berichtete die FPÖ. Jetzt gibt es eine erste offizielle Stellungnahme der Rathauskoalition:
PRESSEAUSSENDUNG der Stadtgemeinde Ebreichsdorf:
Miteinander – statt Gegeneinander – Lösung für „alten Sportplatz“ in Ebreichsdorf, gefunden!
Wenn sich die großen politischen Vertreter ihrer Verantwortung bewusst sind, gibt es auch vernünftige Lösungen für unsere Stadt und ihre BürgerInnen!
Politisches Hick Hack und Polemik hilft keinem Bürger!
Dies zeigt sich wieder einmal sehr deutlich nach einem konstruktiven Arbeitsgespräch der beiden Regierungsparteien SPÖ und ÖVP und der größten Oppositionspartei – der Bürgerliste – in Ebreichsdorf. Das derzeit viel diskutierte Thema „künftige Nutzung des alten Sportplatzes in Ebreichsdorf“ stand bei der Arbeitssitzung im Mittelpunkt und natürlich wurden die Sorgen jener Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Erhalt und gegen einen Teilverkauf des Grundstückes, eingesetzt und auch unterschrieben haben, ernst genommen und versucht, eine für alle Seiten vernünftige und nachhaltige Lösung zu erzielen.
Die Stadtgemeinde wollte immer das bestehende Areal zu einem großen Teil der Schule zur Verfügung stellen, muss aber auch viel Geld in die Sanierung der gesamten Anlage investieren. Dieses Geld sollte aus dem Verkauf von maximal sechs Baugrundstücken zu rund € 700.000, erzielt werden. In der Arbeitssitzung haben wir nun alle gemeinsam Wege gesucht und letztlich eine Lösung vorgeschlagen, wie wir einerseits das Areal bestmöglichst nutzen könnten und bei einem „Nicht-Verkauf“ der Baugründe, die fehlenden Einnahmen für die Sanierung, bedecken können.
Der gordische Knoten konnte gemeinsam gelöst werden:
Wir sind übereingekommen, dass wir die sechs vorgesehenen Baugründe NICHT VERKAUFEN und sie stattdessen für alle Bürgerinnen und Bürger als öffentlichen Park zugängig machen wollen. Somit wird hier künftig eine Fläche von rund 3.500m² entstehen, die mitten im Zentrum zum Verweilen einlädt und auch älteren Menschen und Jugendlichen den Raum gibt, sich im Grünen zurückziehen zu können. Außerdem verweist GR DI Heinrich Humer, als Leiter der „Arbeitsgruppe Zukunft“ darauf, „dass im Hinblick auf unser „Smart City“-Projekt es auch nicht ausgeschlossen ist, diese Fläche in späteren Jahren für eine etwaige Erweiterung des Schulareals sinnvoll genutzt werden könnte. Dies sollen aber dann die Generationen nach uns entscheiden können“
Die restliche Fläche von rund 12.000m² soll ausschließlich der Schule zu Gute kommen und ein modernes und zeitgemäßes Freizeitgelände für Sport und Freizeit für die Schülerinnen und Schüler entstehen. So sind angedacht, neben der Erneuerung des Fußballplatzes, eine Laufbahn und eine Weitsprunganlage zu errichten, ein bis zwei Beach-Volleyballplätze und einen Mehrzweckplatz für verschiedene Ball- und andere Sportaktivitäten. Hierfür sollen die Schulen, der Elternverein, die Stadterneuerung und die Bürger in die Gestaltung und Planung eingebunden werden.
Das Tribünengebäude und die alte Steinmauer müssen aus Sicherheitsgründen abgerissen werden und schaffen Platz für die künftige Gestaltung des neuen Areals. Das ehemalige Kabinengebäude des ASK Ebreichsdorf, wird derzeit auf ihre bauliche Substanz überprüft und könnte für eine etwaige Nutzung für die Schule, oder auch andere Vereine, dienen.
Die fehlenden Einnahmen von rund € 700.000 werden in den kommenden Jahren mittels Einsparungen im Budget versucht zu kompensieren. So wird jeder Stadtrat in seinem Ressort rund € 30.000 in den Jahren 2017 und 2018 in seinem Budget einsparen und große Investitionen wie z.B. die Fischaufstiegshilfe am Hauptplatz Ebreichsdorf um rund € 140.000, verschoben.
„Ich bin froh und stolz, dass es uns gemeinsam gelungen ist, einen guten Weg zu finden, das Areal rund um die Schule nachhaltig abzusichern und für die Schule, die Kinder, aber auch für die Öffentlichkeit zu nutzen. Dafür möchte ich mich besonders bei den Vertretern meines Koalitionspartners ÖVP, STR Hörhan und GR Humer, wie auch bei meinen Fraktionskollegen der SPÖ, Vize-Bgm. Johann Zeilinger, STR Pusch, aber auch bei den Vertretern der Bürgerliste, STR Rene Weiner und GR Pilz, recht herzlich bedanken, die letztlich gezeigt und bewiesen haben, dass wenn es um die Sache, um unsere Stadt und unsere Bevölkerung geht, auch schwierige Entscheidungen, vernünftig und ohne Populismus, gelöst werden können. Ich bedanke mich aber auch bei den Initiatoren der Unterschriftslisten, den Bürgerinnen und Bürgern, die sich für den Erhalt des Sportplatzes eingesetzt haben. Für mich ist es ein Zeichen von Demokratie und Stärke, wenn die Politik Ihre Meinung auch ändert und auf Bedürfnisse der Bevölkerung eingeht und diese in ihrem Sinne umsetzt. Von billiger Polemik oder dem politischen Hick Hack anderer Parteien, halte ich gar nichts, denn die hilft Niemandem und schon gar nicht dem Projekt. Wer bei der sinnvollen Gestaltung des Areals mitmachen möchte, ist herzlich willkommen.“ so Bgm. Wolfgang Kocevar.