Ebreichsdorf Rolling Loud Bilanz

Heute soll in einer Besprechung mit Einsatzorganisationen, Behörden und dem Veranstalter Bilanz gezogen werden.

Nach dem vergangenen „Rolling Loud“ Festival im Magna Racino ziehen heute in einer gemeinsamen Besprechung die Veranstalter, die Einsatzorganisationen und die Behörden Bilanz darüber, wie die Veranstaltung vergangenes Wochenende abgelaufen ist.

Bilanz des Veranstalters

Der Veranstalter Klaus Leutgeb wies im ORF Niederösterreich Interview die Kritik, dass das An- und Abreisekonzept nicht funktioniert habe, und auch weitere Kritikpunkte auf Social Media als „unrichtig“ zurück. Das An- und Abreisekonzept habe laut Leutgeb diesmal „nicht gut, nicht sehr gut, sondern sensationell funktioniert“, so der Veranstalter in NÖ Heute. Dafür, dass fünf Züge am Samstag ausgefallen waren, seien die ÖBB verantwortlich. Diese entschuldigten sich mittlerweile dafür, dass genau zu Beginn der Veranstaltung fünf Züge (jeweils mit Platz für ca. 800 Personen) ausfielen und dass am Bahnhof in Ebreichsdorf tausende Besucher dicht gedrängt warten mussten.

Bilanz der Einsatzorganisationen

„Aus Sicht der Polizei war es relativ ruhig“, sagt Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion Niederösterreich. Es habe bisher 71 Anzeigen nach dem Strafrecht und 135 Verwaltungsübertretungen gegeben. Für eine Veranstaltung dieser Größe sei das im normalen Rahmen. Nach Angaben des Roten Kreuzes wurden 904 Menschen vor allem wegen „kleinerer Verletzungen wie Schnittwunden, Abschürfungen und Verstauchungen sowie Kreislauf- und Hitzebeschwerden“ medizinisch versorgt, die meisten von ihnen hätten aber rasch auf das Festival zurückkehren können. 65 Personen seien in Krankenhäuser transportiert worden. Auch im Umfeld der Veranstaltung gab es zahlreiche Rettungseinsätze, welche in der Statistik nicht aufscheinen. Auf den Parkplätzen sowie am Bahnhof musste die Rettung mehrfach Personen versorgen und auch abtransportieren.

Bilanz des Bürgermeisters

Bürgermeister Wolfgang Kocevar (SPÖ) wollte weder telefonisch noch schriftlich eine Stellungnahme abgeben und verwies auf ein Facebook-Video von ihm. In diesem bedankte er sich für das Verständnis und das sowohl positive als auch negative Feedback aus der Bevölkerung. Kocevar im Video: „Ich verstehe auch, dass es für viele von Ihnen und Euch massive Einschränkungen und Belastungen bedeutet hat. Wir werden in den nächsten Tagen mit den Landesregierungsbehörden, mit den zuständigen Einsatzzentralen von Feuerwehr und Polizei und allen Einsatzkräften dementsprechende Gespräche führen und natürlich auch mit dem Veranstalter. Um letztendlich auch abzuklären, was gut funktioniert hat und was weniger funktioniert hat, aber vor allem, was die Zukunft betrifft. Denn ich habe ganz viele Einsendungen und Anrufe von Ihnen und Euch bekommen, wir werden diese ernst nehmen und ich verspreche Euch, wir werden in unseren Möglichkeiten natürlich alles dazu tun, um künftige Veranstaltungen, so diese auch tatsächlich in Ebreichsdorf im Magna Racino weitergeführt werden sollten, auch die Belastungen für die Bevölkerung so gering wie möglich zu halten“, so der Stadtchef.

„Ich persönlich bin froh, dass es letztendlich auch keine Verletzten gegeben hat oder zumindest auch keine groben Verstöße, aber die Belastung für die Stadt, vor allem bei einem drei Tage Festival, ist enorm. Die zugeparkten Straßen, der Müll, aber vor allem auch die diversen Einschränkungen für die Bürgerinnen und Bürger“, so Kocevar weiter.

Über die Zukunft von Großveranstaltungen meint der Bürgermeister dann in dem Video: „Persönlich glaube ich, dass ein Eintages-Festival durchaus möglich ist. Ob ein drei Tage Festival in dieser Größenordnung in unserer Stadt sinnvoll ist, ist jetzt noch zu früh zu beantworten, aber ich bin eher skeptisch. Ich verspreche Ihnen und Euch, dass wir ganz konkrete Gespräche führen werden, wie und ob es weitergeht.“

Wie die Zukunft des Magna Racino als Veranstaltungslocation aussieht, wird heute wohl eine Vorentscheidung fallen.

Regionales Schaufenster
Teile diesen Beitrag: