Erfolgreiche Tabakernte in Tattendorf

Klima in Tattendorf sorgt für Erträge wie in Kuba

Dass in Tattendorf der Wein besonderes gut gedeiht, ist längst kein Geheimnis mehr. Dass in Tattendorf aber auch Tabak ausgezeichnete Erträge bringt, ist eher neu. „Wir bauen in Tattendorf auf einem zehntel Hektar auf zwei Feldern seit einigen Jahren Tabak an“, so der Geschäftsführer der Tschickmanufaktur Koch&Gsell, Reinhard Leitner im Gespräch mit der NÖN. „Die Pflanzen erreichen in der Regel eine Höhe von einem guten Meter mit verwertbaren Blättern. Heuer sind die Pflanzen aber zwei Meter hoch gewachsen und bringen doppelt so viele verwertbare Blätter“, so Leitner. Verantwortlich dafür dürfte der schottrige und durchlässige Boden im Steinfeld sein. „Tattendorf ist jetzt nicht nur das kleine Dorf der großen Weine, sondern auch der großen Tabakpflanzen und das alles Bio, ohne Chemie“, freut sich auch Tabakexpertin Manuela Matias, die Leitner von der Aussaat bis zur Ernte beratend zur Seite steht. Matias ist nicht nur Gemeinderätin in Tattendorf sondern war die erste Frau, welche in der Männerdomäne des Tabakankaufes weltweit erfolgreich war. 
Vor vier Jahren hat der Oberösterreicher Reinhard Leitner den heimischen Tabakanbau wieder ins Leben gerufen. „Es ist sehr viel Handarbeit, denn jedes Blatt wird einzeln per Hand gefädelt und trocknet sechs Monate bis es zur Bio-Rauchware wird“, so Leitner. Bisher wurde der Tattendorfer Tabak gemeinsam mit anderem Bio-Tabak aus dem Ausland zu „Tschick“ rot und blau verarbeitet. Jetzt sollen mit „schwarz“ und „weiß“ zwei weitere Sorten auf den Markt kommen. Erhältlich ist die „Tschick“ aus Tattendorf in Tabak-Trafiken. „Wir setzen mit rund 4 Millionen Zigaretten jährlich eine Million Euro um“, so der Geschäftsführer, der sich auch vor einem generellen Rauchverbot nicht fürchtet. „Es wurde schon immer geraucht und so wird es auch in Zukunft sein“, sieht er die Zukunft des Tabak-Anbaus in Tattendorf auch künftig gesichert. 
 
Fotos: z.V.g.
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