Grundsatzbeschluss zur Weiterentwicklung von Pottendorf

VP kritisiert die Pläne, welche im Gemeinderat mit den Stimmen der SPÖ, FPÖ und des Forum Pottendorf beschlossen wurden!

In der Gemeinderatssitzung am 16. Mai 2022 in Pottendorf wurde mit den Stimmen der SPÖ, der FPÖ und des Forum Pottendorf ein Grundsatzbeschluss zu einem umfangreichen Infrastruktur- und Wohnungsentwicklungsprojektes in der Wiener Neustädterstraße beschlossen.

Geplant ist ein großer Supermarkt (Billa Plus) im Zentrumsbereich, sowie zwei weitere Kreisverkehre in der Wiener Neustädterstraße (B60). Diese sollen vor allem zur Verkehrsberuhigung beitragen und ein zusätzlicher Radweg soll die Verkehrssicherheit wesentlich erhöhen. Des weiteren ist eine Schrebergartensiedlung mit 120 Kleingärten an der B60 geplant. Am Ortende soll auf über 28.000 Quadratmeter ein neuer Sportplatz mit einem Spiel- und einem Trainingsplatz, sowie weiteren sportlichen Flächen, welche von allen Bürgern genutzt werden können, entstehen.

Die notwendigen Grundflächen werden vom Projektwerber kostenlos an die Gemeinde abgetreten, ein Kreisverkehr wird auf seine Kosten entstehen und eine Fläche für einen Kindergarten zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug wird eine Fläche von knapp 55.000 Quadratmeter für insgesamt 590 Wohneinheiten umgewidmet, die vom Projektwerber an eine gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft im Baurrechtsvertrag verpachtet wird.

„Wir sagen Nein zu einem neuen Ortsteil in dieser Größe und ohne vorhergehende Diskussion“, so die ÖVP in einer aktuellen Aussendung. „Hier wurde in den letzten Monaten ohne Einbindung oder Information der Öffentlichkeit – von Bürgermeister, Architekt, Genossenschaft und Grundbesitzer ein Projekt entwickelt, das weitreichende Folgen für den Ort Pottendorf sowie Wampersdorf haben wird“, kritisiert die Volkspartei, die das Projekt Anfang Mai im Ausschuss das erste Mal sah. „Eine Satellitenstadt mit rund 590 Genossenschaftswohnungen in einer phantasielosen Blockbausiedlung soll hier in den nächsten Jahren entstehen. Ein Zuzug von ca. 1.500 EinwohnerInnen, über den normalen Zuzug hinaus, wird bewusst neu geplant“, so die VP in der Aussendung.

Bürgermeister Ing. Thomas Sabbata-Valteiner dazu: „Wir haben das Wohnungsprojekt auf 15 Jahre ausgelegt und es kommt so zu einem jährlichen Zuzug von 100-150 Personen. Das ist eine Anzahl, die wir als Ort auch brauchen“, so der SP-Bürgermeister.

Weiterer Kritikpunkt der ÖVP ist der Umstand, dass für das neue Bauland Flächen, die in Wampersdorf als Bauland-Aufschließungszone vorgesehen sind, wieder zurückgewidmet werden. „Durch das Projekt werden über 100.000m2 wertvolles Ackerland für die Nahrungsmittelproduktion unbrauchbar gemacht! Und das in Zeiten, in denen es mehr als deutlich wird, dass es notwendig ist, unabhängiger von Importen zu sein. Und als wäre das alles noch nicht genug: um das Projekt durchziehen zu dürfen, muss anderswo eine bereits gewidmete Bauland-Aufschließungszone rückgewidmet werden! Das bedeutet für einzelne Grundeigentümer in Wampersdorf, dass ihr Grund und Boden plötzlich rückgewidmet wird. Zukünftiger Baugrund wird den WampersdorferInnen weggenommen“, heißt es in der Aussendung.

„Wir sind selbstverständlich gesprächsbereit darüber, welche Flächen rückgewidmet werden und auch für andere kreative Lösungen offen“, so Bürgermeister Sabbata-Valteiner. „Das war jetzt ein Grundsatzbeschluss und jetzt wird im zuständigen Ausschuss über alle Details und Möglichkeiten nachgedacht“, zeigt sich der Bürgermeister kooperativ.

„Natürlich begrüßen wir die Ansiedelung des geplanten Billa Plus in Pottendorf und freuen uns, dass es dieses Angebot, sowie die damit verbundenen Arbeitsplätze in Pottendorf geben wird! Genauso sagen wir auch Ja zur Errichtung einer modernen Sportanlage oder Sanierung der bestehenden für alle Sportbegeisterten im Ort“, so die Volkspartei, welche eine nochmalige Besprechung zur Verkleinerung und Neuaufarbeitung des Projektes, so dass keine Umwidmung von privaten Besitz in Wampersdorf nötig ist, in der Gemeinderatssitzung forderte. Das wurde aber mit den Stimmen der SPÖ (14), FPÖ (1) und dem Forum Pottendorf (1) 16:12 abgelehnt.

2023 soll der Supermarkt und der erste Kreisverkehr errichtet werden. 2024/25 sollen dann auch der zweit Kreisverkehr, die Kleingartensiedlung sowie das Sportzentrum errichtet werden. Das Wohnungsprojekt soll in den kommenden 15 Jahren realisiert werden.

Am jetzigen Sportplatz im Zentrum von Pottendorf soll übrigens nichts umgewidmet oder verbaut werden. „Der Bereich (15.000 m²) soll zum einen als Grünfläche mit einem Jugendzentrum und einem Spielfeld dienen, und zum anderen die daneben liegende Kleingartenanlage erweitert werden. Damit ist diese Fläche für die nächsten Generationen mitten im Ortszentrum gesichert.“

 

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